Limbal Relaxing Incisions (Hornhautinzisionen)

Mit Limbal Relaxing Incisions (Hornhautinzisionen) kann die Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) behandelt werden.

Die Hornhaut (Cornea) ist kreisrund und umschließt quasi das gesamte Auge. Ihr horizontaler und ihr vertikaler Radius sind normalerweise gleich groß und stehen immer unter einer gewissen Spannung. Wenn sich der horizontale vom vertikalen Radius unterscheidet und der Durchmesser der gewölbten Hornhaut nicht in alle Richtungen gleich groß ist, spricht man von einer Hornhautverkrümmung. Bei Vorliegen einer Verkrümmung sind auch die Spannungen, denen die Hornhaut unterliegt, unterschiedlich groß.

Durch winzige Schnitte (Inzisionen) mit einer präzise einstellbaren Diamantklinge kann die Spannung der Hornhaut entlastet (relaxiert) werden. Diese Schnitte werden am Rand der Hornhaut (limbal) im Bereich der stärksten Spannung gesetzt. Ziel des Eingriffs ist, dass die Spannungen in jeder Richtung gleich groß werden. Denn dann nimmt die Hornhaut wieder ihre runde Form an und die Verkrümmung wird entsprechend kleiner. Die Operation dauert nur wenige Minuten und wird meist unter lokaler Betäubung mittels Tropfanästhesie durchgeführt. Die Hornhaut ist nur an der Oberfläche schmerzempfindlich, weshalb die Betäubung mit einigen Tropfen ausreicht. Anschließend werden die Inzisionen, die vorher genau berechnet wurden, ausgeführt. Ein bis zwei Tage lang tritt ein geringes Fremdkörpergefühl auf. Nach dem Eingriff müssen für ein bis zwei Wochen antibiotische Tropfen eingenommen werden.

Die Behandlung ist technisch einfach durchzuführen und sehr preiswert. Es dauert aber mindestens zwei Monate, bis sich der endgültige Erfolg des Eingriffs einstellt. Häufig bleibt allerdings auch hinterher eine Brillenstärke bestehen, da die Zielrefraktion nicht besonders gut vorhergesagt werden kann. Dann muss auch weiterhin eine Brille zur Korrektur getragen werden. Daher ist der Eingriff besonders geeignet für Fälle, in denen die Hornhautverkrümmung zu groß ist, um mittels Laserbehandlung korrigiert zu werden. Durch die Limbal Relaxing Incisions kann aber dafür der Weg bereitet werden: Der Astigmatismus kann durch den Eingriff so verringert werden, dass anschließend nach einer angemessenen Wartezeit die verbliebene Brillenstärke mittels anderer Methoden, z.B. dem Laser, behandelt werden kann.